Arbeit, Identität und die Frage nach dem Sinn

Im Kontext der New Work gewinnt die Frage nach der Sinn- und Identitätsstiftung der verrichteten Tätigkeit immer mehr an Bedeutung. Dies resultiert unter anderem aus dem, mit der nächsten Großen Transformation zwangsläufig einhergehenden, Wertewandel sowie Sinn- und Identitätsverlust. Heute sehen wir uns als Gesellschaft dabei mit einer steigenden Bedeutung der Sinn- und Identitätsstiftung durch die Erwerbstätigkeit konfrontiert, da klassische identitätsstiftende Umfelder, wie Familie und das ‚private’ Umfeld allgemein, durch einen Bedeutungswandel im Vergleich zu früheren Epochen immer weniger Sinn und Identität stiften (Krüger, 2009: S. 62). In einer Zeit in der klassische Arbeitsverständnisse und Strukturen sich zu wandeln beginnen, sind solche Suchprozesse jedoch vollkommen normal. Folglich gilt es diese Entwicklungen gewinnbringend zu nutzen und das Unternehmen für die Mitarbeitenden attraktiver zu machen, indem Ihnen Sinn und Identität durch Ihre Tätigkeit vermittelt werden.

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Wenn heutzutage von der Arbeitswelt gesprochen wird, dann steht vor allem die Arbeit 4.0, und der Übergang von der Arbeit 3.0 zur Arbeit 4.0 im Vordergrund. Die Arbeit 4.0 zeichnet sich insgesamt vor allem durch ein Mehr an sozialer Kompetenz und einem gestiegenen Bewusstsein für Mitweltfaktoren aus.

Wann ist Arbeit sinnvoll?

Arbeit wird dabei immer dann als sinnvoll angesehen, „wenn sie vom Ausführenden als bedeutsam für das Leben anderer” (van Dick/Stegmann, 2015: S. 50) und das eigene Leben wahrgenommen wird. Identität stiftet Arbeit darüber hinaus deshalb, weil Menschen einen Teil ihrer Identität aus der Zugehörigkeit zu der sozialen Gruppe ableiten, der sie angehören (Tajfel/Turner, 1979: S. 37ff). Diese wird im Unternehmen maßgeblich durch die Unternehmenskultur, also den Umgang miteinander beeinflusst.

Letztlich trägt sinn- und identitätsstiftende Arbeit dazu bei Fachkräfte zu binden, die Fluktuationsrate niedrig zu halten sowie langfristig die Motivation und Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden zu steigern (Hackman/Oldman 1975: S. 166). Darüber hinaus führt eine als bedeutsam empfundene Arbeit zu einer steigenden Identifikation mit dem Unternehmen und zu geringeren Krankenstände durch gesundheitliche (vor allem psychische) Probleme und Beschwerden (van Dick/Stegmann, 2015: S. 59).

Untersuchungen zeigen, dass Mitarbeitende die ihre Arbeit als wenig sinnvoll erachten nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen und eher ‚Dienst nach Vorschrift’ erledigen (Vollmoeller, 2018). Dies hat einen nicht optimalen Einsatz der zur Verfügung stehenden menschlichen Möglichkeiten zur Folge.

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Gerne unterstützen wir Sie bei der Einführung bedeutungsvoller, sinn- und identitätsstiftender Arbeit in Ihrem Unternehmen. Rufen Sie uns gerne an: 02722 9779 140 oder schreiben Sie uns eine E-Mail: kontakt@vierma.de

Literaturnachweise:

Hackman, J. R./Oldham, G. R. (1975): Development of the job diagnostic survey, in: Journal of Applied Psychology, 60. Jg., Nr. 2, S. 159-170.

Krüger, E. (2009): Fremdbestimmte Identität? Das Bild der Arbeit bei Georg Weerth und Émile Zola, in:Heidenreich, F./Monod, J.-C./Oster, A. (Hrsg.): Arbeit neu denken, LIT-Verlag, Berlin, S. 62-87.

Tajfel, H./Turner J. C. (1979): An integrative theory of intergroup conflict, in: Austin, W.G./Worchel,S. (Hrsg.): The social psychology of intergroup relations. Brooks Cole Publishing.

van Dick, R./Stegmann, S. (2015): Sinnvolle Arbeit ist identitätsstiftend - Zur Bedeutung der sozialen Identifikation als Wirkmechanismus zwischen Bedeutsamkeit der Aufgabe und Arbeitseinstellungen, in: Zeitschrift für Arbeitsforschung, Arbeitsgestaltung und Arbeitspolitik, 24. Jg., Nr. 1-2, S. 49-65.

Vollmoeller, T. (2018): Arbeitszeit ist Lebenszeit. Gedanken zum 15. Geburtstag von XING, https://www.xing.com/news/insiders/articles/arbeitszeit-ist-lebenszeit-gedanken-zum-15-geburtstag-von-xing-1812601, (Zugriff am 21.04.2020).